19.10.2009

Spektakulaere Verfolgungsjagd durch Weinheim

Weinheim (dpa/lsw) - Eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit der Polizei haben sich am Montag drei junge Männer in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) geliefert. Das Trio trat auf der Autobahn 5 Richtung Frankfurt in der Nähe von Hemsbach bei einer Verkehrskontrolle aufs Gaspedal und raste - von der Polizei gejagt - davon. Auf der Flucht überfuhren die Männer im Alter zwischen 16 und 20 Jahren mehrere rote Ampeln und überholten in Weinheim Autos sogar über den Bürgersteig, um die insgesamt fünf Streifenwagen abzuschütteln. Nach 30 Minuten endete die Jagd auf einem Feldweg: Zwar versuchten die Männer, zu Fuß zu entkommen, doch kreiste die Polizei sie ein. Sie hatten falsche Pässe dabei, im Auto transportierten sie Einbruchswerkzeug.

15.10.2009

Weinheim im Schlosspark wird geloechert

Die Weinheimer Schlossparkwiese hat es nicht immer leicht, wird sie doch oft mit Füßen getreten. Durch den regen Betrieb auf den Grünflächen des Parks, besonders auch durch die Großveranstaltungen, verdichten sich die oberen Rasenschichten immer wieder so sehr, dass zu wenig Luft und – bei Regen – zu wenig Wasser an die Graswurzel gelangen. Die Wiese bekommt zu wenig Nährstoffe.

Deshalb hat das Grünflächenamt der Stadt Weinheim den Wiesen des Schlossparks jetzt eine Atempause zugestanden. „Aerifizieren“ – belüften, so nennt der Fachmann die Behandlung der Wiese, bei der eine Maschine sechs Zentimeter tiefe Löcher mit einem Durchmesser von 1,6 Zentimetern in die Erde bohrt. So kann die Wiese tief Luft holen. 200 Löcher pro Quadratmeter setzt die Maschine an, die wie eine stachelige Walze von einem kleinen Traktor gezogen wird. So wird der gesamte Schlosspark rund 200 000 Mal „gelöchert“. Nur wenige Stunden bleiben die Löchter erhalten und machen schon bald Platz für eine luftigere Grasnarbe. Die Prozedur soll nun jedes Jahr wiederholt werden.
Ferienwohnungen in Weinheim

09.10.2009

Nightgroove Musik- und Kneipenfestival unter anderem mit Silke Hauck, AmoKoma und Ngobo Ngobo

14. November
Der Marktplatz ist wieder der Mittelpunkt des 6. Weinheimer Nightgroove-Festivals am Samstag, 14. November, aber im Schlosskeller legt zum Beispiel auch SWR-DJ Markus Rebok Platten auf: „Quer durch die Stadt, quer durch die Jahrzehnte und quer durch viele Musikstile reicht das Angebot der langen Nacht der Livemusik, des nächtlichen Kneipenwandertags unter den Burgen“, verspricht Veranstalter Michael Barkhausen, der diesmal ein spannendes regional geprägtes Programm zusammengestellt hat. Unter anderem mit dabei: Silke Hauck & Band (Muddys Club), AmoKomA (Alte Druckerei), Alien Brainsuckers (Woinemer Hausbrauerei), Skonnix (Piano-Lounge) und Ngobo Ngobo (Cafe Central).
Die Mischung ist bewusst bunt: Es werden leise und laute Akzente gesetzt und es gibt Musik zum schweißtreibenden Abfeiern und genießerischen Fingerschnippen. Die musikalische Bandbreite reicht von Blues, Rock und Pop über lateinamerikanische Rhythmen und Folk bis hin zu Rock’n’Roll, Funk und Soul. Und so funktioniert’s auch wieder im sechsten Jahr: Einmal gezahlt – überall live dabei, so lautet das Motto. Der Eintritt beträgt einmalig 11 Euro (im Vorverkauf).
Dafür gibt es freien Eintritt in alle beteiligten Kneipen, Restaurants, Bars und Cafés. Jeder Gast kann sich so sein eigenes Programm zusammenstellen, zwischen den Lokalen pendeln und von einem Konzert zum anderen „grooven“. Die meisten Konzerte beginnen um 20 Uhr. Programmende ist 2 Uhr. In einigen Locations wird länger gefeiert. Alle Infos und das komplette Programm ab Anfang Oktober unter www.nightgroove.de
Weinheim erleben

02.10.2009

Weinheim würdigt die Karikaturen von A. Paul Weber

Weitere Informationen
Bis 11. Oktober So 10 bis 17 Uhr, Di-Sa 14 bis 17 Uhr.
Das Haus strömt Ruhe aus. In der Amtsgasse, wo Fußgänger flanieren und wenig Verkehr herrscht, liegt das Museum der Stadt Weinheim. Dort gibt es jetzt eine reizvolle Schau: Werke von A. Paul Weber, ein Künstler der Karikatur und Satire, der, geboren 1893 im thüringischen Arnstadt, zunächst als Kriegszeichner arbeitet, bis er zu einem der schärfsten Kritiker seines Landes wird. Webers Grafiken sind mit der schonungslosen Ernsthaftigkeit Botschaften ihrer Zeit. 1932 veröffentlicht er in der Zeitschrift "Widerstand" Zeichnungen unter dem Titel "Hitler - Ein deutsches Verhängnis". 1937 wird er mit fünf Monaten Gefängnis belegt, dann aber ohne Prozess entlassen. Weber zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück. Seine kritischen Zeichnungen führt er jedoch fort. Kurator Benno Lehmann dokumentiert diese Zeit gut, in dem er etwa "Der Denunziant" zeigt. Zeichnungen von 1934 und 1943, die Weber erst 1961 zugänglich machte.
Nach dem Krieg wird Weber Mitarbeiter der Münchner Satirezeitschrift "Simplicissimus", erhält das Große Bundesverdienstkreuz und wird zum Professor ernannt. Als er 1980 stirbt, hinterlässt er 3000 Lithografien, Hunderte von Holzschnitten, über 200 Ölbilder, eine riesige Anzahl von Gebrauchsgrafiken und einige tausend Handzeichnungen. Ein kleiner Teil davon ist in Weinheim zu sehen. Natürlich auch "Das Verhängnis", das bis heute in den Geschichtsbüchern gezeigt und mit Brechts Kälbermarsch von 1944 in enge Verbindung gebracht wird. In der Dichte des altmeisterlichen Striches karikiert Weber vielfältig die Irrwege in Politik, Wirtschaft oder Umwelt. Bereits in den 1950ern prophezeit er die Verschmutzung in der wachsenden Industrielandschaft. Als Junge war Weber "Jungwandervogel" und Naturerlebnisse lagen ihm bis zum Lebensende am Herzen. Mal poetisch, mal humoristisch begegnet der Betrachter seinen Tierwesen mit menschlichem Gebaren. "Das Kabinett" ist ein Beispiel dafür. Vorsitz hat der schlaue Fuchs, im vornehmen Wams gekleidet, ist er am Konferenztisch von Esel, Ziegenbock, Schweinen und Hühnern umgeben. Was so fabulierfreudig erscheint, bringt der Monograf Hugo Fischer auf den Punkt: "Der Künstler hält der Welt einen Spiegel vor, dass er sich selbst erkenne." Diese Ausstellung lädt dazu ein!
Mannheimer Morgen