15.04.2008

Agrigento im Tal der Tempel in Sizilien

Agrigento im Tal der Tempel
Das berühmte Tal der Tempel, eines der interessantesten archäologischen Stätten der Insel. Als Kulisse eine Skyline von Hochhäusern, die in Sizilien ihresgleichen sucht. Unsichtbar dahinter das reizvolle, mittelalterlich und barock geprägte Zentrum.

Agrigento hat viele Gesichter. Die Busladungen von Touristen, die mal schnell die Tempel Die Reste des mächtigen griechischen Akraga, von den Römern in Agrigentum umbenannt, die beeindruckende Reihe von Tempeln inmitten einer heitern, lichten Landschaft sich auch völlig zu Recht der Hauptanziehungspunkt der Stadt. Eine Reihe von Tempeln im Tal der Tempel haben den Ruhm von Agrigento ausgemacht, heute im einheitlichen Honiggelb waren sie früher mit Stuck verkleidet und bunt bemalt.
Es wird vermutet, dass der Platz schon früh von einer Ansiedelung der Sikaner eingenommen war, denn ihnen wird das weit in den Fels geschlagene Gängesystem zugeschrieben. Außerdem wurde eine vorgriechische Nekropole westlich der Stadt gefunden.

Um das Jahr 582 v. Chr. errichteten Auswanderer aus Gela und Rhodos hier die Stadt Akragas, die später in der Römerzeit Agrigentum genannt wurde.

Zur Geschichte der antiken Stadt siehe: Archäologische Stätten von Agrigent

Als die Araber im Jahre 829 n. Chr. Agrigentum eroberten, stand an der Stelle der antiken Stadt nur noch ein unbedeutendes Dorf auf dem nördlichen Hügel der antiken Siedlung, der ehemaligen Akropolis. Unter dem Namen Kerkent oder Gergent entstand dort eine bedeutende berberische Siedlung, die sich zu einem Zentrum der muslimischen Besiedlung Siziliens entwickelte und mit dem arabischen Palermo um die Vorherrschaft konkurrierte.

1087 wurde Gergent von den Normannen erobert. Roger II. errichtete hier ein Bistum. Unter anderem durch den Handel mit Nordafrika und durch die Landwirtschaft wurde Gergent zu einer wohlhabenden Stadt. Der Ort konzentrierte sich zunächst auf den Westteil des Girgenti-Hügels. Dort stehen auch die ältesten Kirchen Agrigents, der Dom San Gerlando und S. Maria dei Greci. Östlich des ursprünglichen Orts (etwa östlich der Via Bac-Bac) entstand im 13. Jahrhundert ein Neubauviertel, das vor allem durch die Familie Chiaramonte errichtet wurde, die eine der bedeutendsten Adelsfamilien Siziliens im späten Mittelalter war. Die Familie Chiaramonte ließ auch das spätgotische Kloster S. Spirito errichten.

Mit der Ausweisung der Araber durch Friedrich II. verlor die Stadt wirtschaftlich an Bedeutung. Daher fand in den folgenden Jahrhunderten auch keine größere Bautätigkeit statt. Unter spanischer und bourbonischer Herrschaft sank Girgenti, wie die Stadt inzwischen genannt wurde, wieder zu einer unbedeutenden Provinzstadt ab. Lediglich die Sakralbaukunst nahm ab dem 16. Jahrhundert noch einen Aufschwung, was durch Kirchen wie San Lorenzo und San Domenico bezeugt ist. Im Jahr 1927 nahm die Stadt den latinisierten Namen Agrigent an.

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